Was bedeutet Prozessorientiert?
Aktuelle psychologische Methoden wie EMDR und ROMPC ®, werden als „Prozessorientiert“ bezeichnet.
Dies bedeutet, dass nicht das psychologische Gespräch allein – also die kognitive Analyse und Lösungsfindung - im Vordergrund steht, sondern spezielle Techniken eingesetzt werden, um das Gehirn zu einem Verarbeitungsprozess anzuregen.
Heute weiß man, dass Erinnerungen an Lebensereignisse, die traumatisierend oder emotional stark belastend wirkten, dysfunktional in unserem Gehirn abgespeichert werden.
Mit unterschiedlichen Stimulationstechniken (bei EMDR z.B. bilaterale Stimulation), werden die neuronalen Netzwerke im Gehirn, in denen das belastende Material abgespeichert wurde, zum „Prozessieren“ angeregt.
Hierbei können verschiedene Sinnesreize wie z.B. Bilder, Körpergefühle, Gedanken etc. auftauchen.
Der Klient hat hier die Beobachterrolle, während er durch den Prozess geleitet wird. Dabei kommt es zu einer Neuverarbeitung im Gehirn, und alte Inhalte werden in Verbindung mit dem heutigen, aktuellen Wissen neu abgespeichert.
Durch diesen Vorgang geschieht eine Befreiung von den alten, im jetzigen Lebenskontext unverhältnismäßig starken Emotionen und hier ist der Weg nun frei für Heilung und Veränderung von alten, hinderlichen Mustern.
Meiner Erfahrung nach passiert die nachhaltigste Veränderung da, wo der Verarbeitungsprozess hauptsächlich im Kopf des Behandelten stattfindet, und somit genau zum eigenen Lebenskontext passt. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Behandlungen, die auf eine Lösungsfindung von „außen“, also durch Gedanken und Vorschläge BehandlerIn oder TherapeutIn abzielen.
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